Vorweg:
Die ersten werden gleich "Trauma!" rufen, aber eigentlich ist es das bei mir nicht. Ich habe einfach keine belastenden oder negativen Symptome, wie Albträume, Zittern o.ä. Und es gibt daher auch nichts zu therapieren.

Es gibt 2 Seiten in mir.
Im normalen leben, bin ich total verständnisvoll anderen gegenüber, nicht gewalttätig, zuvorkommend und ruhig. Aber auch selbst- und verantwortungsbewusst. Ich könnte meiner Partnerin niemals weh tun, wenn sie es nicht selbst wollte.

Und dann die s**uelle. Die ist mit Strafe, und dem Ertragen müssen von Unannehmlichkeiten bzw. Schmerzen ganz bestimmter Art, als Ausgleich zum Lustempfinden verknüpft. Dies gilt sowohl für meine Dom-, als auch meine Sub-Seite. Das kommt aus verschiedenen Kindheitserlebnissen, aber auch Vorlieben, die schon immer einfach da waren.

Geht es anderen auch so, oder haben andere ähnliche Erfahrungen, oder Ursprünge ihrer SM-Prägung? Die Frage richtet sich zwar an alle, aber eine habe ich speziell an dominante Damen:
Gibt es überhaupt Damen, die es lieben (erregt), mütterlich und liebevoll zu sein, aber gleichzeitig streng und unnachgiebig den Rohrstock schwingen?

Ja, ich z.B. habe durch "kindliche" Prägungen erst meinen Fetisch entwickelt.
Ich denke auch, dass ich keine Ausnahme bin.
Jemand der ein Trauma davon trägt, der wird sich nicht damit im Erwachsenenalter auseinandersetzen können, aber diejenigen (so wie ich), die es sogar darauf "angelegt" haben, die dürfte es ein Leben lang begleiten....

Ja, "fürsorglich" beschreibt es besser. Danke, für die Anregung.

Kindlich nicht. Jugendlicher und in der Pubertät.. Evtl weil meine Eltern noch Typ 50 er Jahre Familie waren. Und meine Freunde ein sehr offene Gruppe war.. Freundschaft+... Um so zu werden muss paar Punkte kommen.. Ob ich diese Entscheidung Entwicklung besser nicht gehabt hätte. Weiß ich nicht.. Nur wer das außergewöhnliche Erlebt hat. Tja der kommt nicht mehr los.. Es gibt noch andere Gründe, die eher negativer Art waren.. Die mich zum Kontrolle freak werden ließen. Wer etwas außergewöhnliche erlebt hat und das Positiv, der ist nie mehr der selbe

Nicht nur das positive prägt. Negatives ebenso. Heute geht man davon aus, dass die Charakterprägung eines Menschen mit etwa 16 Jahren weitgehend fertig, und mit etwa 25 Jahren abgeschlossen ist. Danach braucht es schon ziemlich drastische Ereignisse, damit einen auf Dauer in der Grundhaltung was verändert. Und wenn man weiß, wie ein gehirn funktioniert, versteht man auch, warum das so ist.
Wenn also eine sehr nahestehende Person in jungen Jahren sowohl schlecht, als auch gut zu einem ist, wird man das so "abspeichern".

Einer dieser "Psycho-Schlauberger" ist Manfred Spitzer, seines Zeichens einer der besten Hirnforscher weltweit. Es gibt aber weitere, die er in seinen Vorträgen nennt, und deren Arbeit er natürlich auch verwendet. Dann gibt es Vera F. Birkenbiehl, die leider schon verstorben ist, deren Arbeiten aber immer noch aktuell sind.
Und nur, weil man von einer Sache selbst nichts versteht, heißt das nicht, daß die Erklärung dazu falsch ist. Ich verstehe auch nichts von Akkorden, Musiknoten und Rhythmus, trotzdem gibt es Musik, die mich und andere mitreißt. Wenn ein Musikexperte das auf wissenschaftlicher Basis a***ysiert, wird er wahrscheinlich erklären können, woran das liegt.

Aber wir kommen jetzt vom Eingangsthema ab.

Und was ist mit christlicher Prägung im Kindesalter?

Bin sicher, dass meine absolut devote servile Prägung daher stammt -- all das "Dienen um des Dienens willen" ohne Belohnung (zumindest im "Diesseits") zu erwarten, sich einer höheren "Macht" und ihren Gesetzen und Regeln bedingungslos zu unterwerfen, das zu tun was mir aufgetragen wird. usw....

Und dann noch die geradezu "genüssliche" Schilderung von Leid und Schmerz, sei es bei Jesus selbst oder bei christlichen Märtyrern, die alle Leiden "um des Himmelreichs willen" ertragen und auf sich nehmen -- da muss "man" ja geradezu von selbst maso (und devot) werden.

Hinzu noch, dass s** aus purer Lust (und nicht zum Zwecke der Fortpflanzung) als Sünde dargestellt wird -- all das hat mich geprägt.

Wenn ich mich also dem Willen des/der Dominanten unterwerfe, bin ich ja frei von jeglicher "Verantwortung" für meine "sündige" Lust und kann sie ohne den gesamten Ballast "christlicher" Erziehung ausleben -- und geniessen!

ist es immer richtig und auch wichtig zu wissen was eine neigung wann wie geprägt hat
wir sind alle die summer von entscheidungen die wir im leben getroffen haben
ich denke man muß nicht alles a***ysieren aber man sollte alles möglichst geniessen ohne reue

Da sind wir glücklicherweise alle verschieden. Für einige ist es nicht wichtig, für andere sehr wichtig. Für mich ist es einfach interessant. Aber für mich sind generell sehr viele Sachen interessant, weil ich einfach gerne wissen möchte, wie oder warum etwas funktioniert, oder eben auch nicht. Etwas Aufarbeiten muss ich nicht, weil ich mich selbst verstanden, es daher für mich akzeptiert habe.
Es gibt ja scheinbar auch Menschen, die deswegen auf Schmerzen stehen, weil ihnen das Adrenalin, das dabei ausgeschüttet wird, einen Kick gibt. Sowas hat mal irgendwo einer für sich festgestellt. Ich brauche ein Szenario dazu, andere nicht, die nehmen etwas als gegeben hin, genießen das, und fertig. Ist auch in Ordnung.

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